Junioren C: Westschweizerfinale in Wünnewil
Unsere Mission starteten wir am Samstag in Gurmels mit unserem Teambüssli. Gemeinsam fuhren wir nach Wünnewil. Unser erster Gegner an diesem Tag hiess Vevey. Das Einzige, was wir über den Gegner aus der Waadt wussten, auch sie waren Gruppenerster.
Das Spiel war nach 15 Min. schon fast entschieden, zeigte der Totomat zu diesem Zeitpunkt bereits 5:0 für Vevey. Wir sprangen jedem Ball oder Gegner hinterher und wenn nicht, schauten wir ihnen nach. Wo blieb unser Spiel, das uns auszeichnete? Wars das schon? Ein Time out und ein paar (nicht druckreife) Wörter später, kam die erwartete Reaktion.
Endlich fingen wir an zu spielen. Wir standen endlich zu den Männern und gaben ihnen weniger Freiheit und Platz. Dank Dario und einem Freistosstor von Töbi konnten wir in den letzten 2 Minuten vor der Pause, auf 5:2 verkürzen. Die Pause nutzten wir um uns wieder zu sammeln und kleine Anpassungen zu machen. Wir kamen mit neuer Motivation wieder aufs Spielfeld und übernahmen zusehends das Spielgeschehen. Mit einem Dribbling übers halbe Feld und einem satten Schuss von Jaemie, begannen wir die Druckphase aufs gegnerische Tor. Auch Töbi und Eli versuchten sich im Abschluss aber konnten die Torwartin, im Kasten von Vevey, nicht bezwingen. In der 5. Min., nach einem Weitschuss von unserem Captain, zappelte der Ball endlich im Netz der Waadtländer. Leider bekam die gegnerische Mannschaft ein bisschen Aufwind weil wir wieder ins alte Fahrwasser fielen, wie im ersten Drittel. Dank Nolan (2 großartige Saves) konnten wir die Druckphase unbeschadet überstehen. 5 Min. vor Schluss kassierten wir zu allem Überfluss noch eine 2 Minutenstrafe. Wir gewannen das wichtige Anspiel und Töbi versuchte sich mit einem Direktschuss, der aber leider am Pfosten vorbeischrammte. Wir überstanden die Straffe torlos. Als wir wieder zu Dritt spielten, fasste sich Dario ein Herz und konnte mit einem satten Drehschuss den nächsten Anschlusstreffer zum 5:4 erzielen. Die Halle fing an zu toben und unsere Spieler glaubten an die Wende. 3 Min. vor Schluss durften wir, dank einem Schuss von Töbi, das vielumjubelte 5:5 feiern. In den letzten 3 Minuten hielten wir den Druck hoch aber der Siegestreffer wollte nicht fallen, auch dank starker Leistung der gegnerischen Torfrau.
Fazit: Nach dem katastrophalen Start zeigten wir Charakter, gewannen einen Punkt und Vevey verlor 2 Punkte.
Vevey vs. UH Gurmels 5:5
Im zweiten Spiel des Tages wollten wir den Start nicht schon wieder verschlafen, brauchten wir doch sicher noch 1 Punkt um uns sicher fürs Halbfinale zu qualifizieren.
Das Spiel ist schnell erzählt. Unser Gegner aus Morges tauchte nicht auf. Wir gewannen das Spiel kampflos mit 5:0 Forfait. Da Morges auch nicht für ihr zweites Spiel eintrafen, waren Vevey und wir für die Halbfinals qualifiziert.
UH Gurmels vs. UC Yens-Morges. 5 : 0 Forfaitsieg
Ein Penaltyschiessen zwischen Vevey und uns musste nun entscheiden, wer am Sonntag in den Halbfinals gegen den TV Tafers (1) oder St. Maurice (2) antreten wird.
Beide Teams spielten ihre Meisterschaft ohne Niederlage und mit einer +/- Bilanz von über 150 Toren.
Leider trafen unsere Schützen nur 2 Mal und Vevey 3 Mal. Gruppenzweiter und im Halbfinale gegen das übermächtige Tafers, das seine beiden Gruppenspiele wenig überraschend gewann. Unser Tagesziel war mehr als erreicht.
Vevey vs. UH Gurmels 3 : 2
Nach dem ersten Turniertag fuhren wir gemeinsam mit unserem Teambüssli zurück nach Gurmels. Damit das weekend auch in bester Erinnerung bleibt, luden die Trainer unsere Finalspieler, inklusive Eltern, zu einem Grill- und Kegelabend ein. Das sollte uns noch mehr zusammenschweissen und den nötigen Exploit für den Halbfinal geben. Es war ein toller Abend!
Zweiter Turniertag - Halbfinale gegen den TV Tafers
Man kannte sich und der Respekt gegenüber Tafers war gross, zu gross? Unser Ziel für dieses Spiel war, geniessen, Freude am Spiel haben und unseren Gameplan umsetzten.
Beide Mannschaften begannen konzentriert und steigerten die Spielintensität mit jeder Chance. Beide Seiten konnten gute Abschlüsse generieren aber Nolan und Nova (im Tafersnertor) konnten sich mit großartigen Paraden auszeichnen. Zwischen der 6. und 10. Spielminute konnten wir uns auf die Torumrandung unseres Tores verlassen. 2 Mal die Latte und einmal der Pfosten, retteten uns vor dem 1:0. Wie sagt man so schön; Wer sie nicht macht, erhält sie.
In der 12. Minute passte Eli aus der Ecke vors Tor und Dario konnte zum 1:0 einschieben.
Keine Minute später trafen auch wir zum ersten Mal den gegnerischen Pfosten. Wir konnten den Druck erhöhen. Eine solide Defense und schnelle Konter brachten uns die ersten Freistösse. Genau so einen, nutzte Töbi in der 14. Spielminute. Ein satter Direktschuss fand den Weg zum 2:0 ins Tor. Das veranlasste die gegnerischen Coaches zu einem frühen Time out. Die Reaktion fiel verhalten aus. Tafers kassierte 3 Min. vor Ende der 1. Spielhälfte sogar eine 2 Minutenstraffe. Eine Pass-Staffete, Töbi auf Dario, Dario auf Eli, bescherte uns das 3:0 in Überzahl. Tafers gab nicht auf und prüfte mit ihrem nächsten Angriff unseren Torhüter. Nolan spielte aber den Spielverderber. 50 Sekunden vor der Pause musste leider auch unser Torhüter, nach einem Freistoss, hinter sich greifen. Anschlusstreffer zum 3:1
Nach der Pause wurde die Intensität nicht weniger, im Gegenteil. Tafers drückte aufs Gaspedal und wir versuchten dagegenzuhalten, was uns auch bis zur 9. Minute gelang. Leider kassierten wir dann das 3:2. Unsere Torumrandung war immer noch unser fünfter Mann, verhinderte ein weiteres Mal den Ausgleich. Aber in der 14. Minute konnten weder Nolan noch der Pfosten, den Ausgleich verhindern. Unsere starke Verteidigung wurde für einmal ausgespielt und der gegnerische Stürmer brauchte nur noch vor dem Tor zum 3:3 einzuschieben. Die Spielintensität wurde durch den Ausgleich nochmals um eine Stufe höher. Die Fans wurden immer lauter und peitschten ihre Teams nach vorne. Auf welche Seite kippt das Spiel?
Unsere Antwort liess nicht lange auf sich warten. Töbi schappte sich ganz hinten den Ball, stürmte an der Bande entlang nach vorne und versenkte den Ball in der weiten Ecke zur erneuten Führung. Tafers konnte mit einem seiner nächsten Grossangriffe aber sofort wieder ausgleichen - 4:4. Es waren noch 5 Minuten zu spielen.
Eli und Töbi konnten, keine Zeigerumdrehung später, mit einem Doppelschlag sogar einen Zwei-Tore- Vorsprung herstellen. Eine Strafe unsererseits, für übertriebene Härte, ermöglichte Tafers in Überzahl den Anschlusstreffer zu erzielen - 6:5. 1 Min. 20 Sek. vor Ende, pfiff der Schiri einen Penalty zu unseren Gunsten. Ob es der Spieler war, der im Torraum hinter dem Goali verteidigte oder ob die Torfrau den Stock von Eli hielt, war nicht auszumachen. Töbi nahm Anlauf und konnte den Ball an Nova vorbei in die Maschen setzten - 7:5 Führung. Folglich nahm nun Tafers ihre Schlussfrau aus dem Tor um sie durch einen weiteren Spieler zu ersetzten. 50 Sekunden vor Schluss konnte unsere starke Verteidigung einen Freistoss vom omnipräsenten Nolan Clément (Tafers) blocken und mit dem Befreiungsschlag ins leere Tor zum vielumjubelten 8:5 erhöhen. Das sollte doch reichen? Aber wir spielen ja bekanntlich Unihockey, da kann alles passieren. Die Coaches versuchten die Jungs zu beruhigen und den Fokus wieder aufs Spiel zu lenken. Mit dem Gegenangriff kassierten wir aber prompt den Anschlusstreffer. Immer noch 45 Sekunden zu spielen. Tafers kannte nur noch eine Richtung. Zu viert schossen sie die Bälle im Sekundentackt Richtung Nolan und Torumrandung. Man konnte fasst meinen er sei eine Spinne. Überall waren Nolans Arme und Beine und hielten den Ball davon ab im Netz zu landen. Wir verteidigten mit Mann und Maus. Aber dann, 2 Sekunden vor Schluss, landete der Ball für einmal unter der Latte im Tor zum 8:7.
Ein Bully noch und der Finaleinzug wäre perfekt. Tafers gewann den letzten Balleinwurf, der gefürchtete Nolan Clément schnappte sich den Ball, machte 2 Schritte und gab einen Hammer von einem Schuss auf unser Tor - die Schlusssirene ertönt und gleichzeitig wird der Ball entschärft. Nicht von unserem Goali, nein. Durch unseren fünften Mann, die Torumrandung. Genau diese verhinderte den Ausgleich, im wahrsten Sinne des Wortes, in letzter Sekunde.
Finaleinzug!
UH Gurmel vs. TV Tafers 8:7
Finale und dritte Begegnung mit Vevey
Wir hatten Blut geleckt. Jetzt wollten wir die Revanche für das Unentschieden und die Penaltyniederlage vom Vortag.
Die Unterstützung unserer Fans war bombastisch. Mit Tröten, Megafonen und Glocken waren sie angereist. Auch die Tafersner waren nun auf unserer Seite. Wollten doch alle, dass der Westschweizermeister im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg bleibt.
Die Stimmung war so ohrenbetäubend, dass man bei der Vorstellung der Starting four, die Namen der Spieler nicht hörte.
Nun zum Spiel.
Dario gewann das erste Anspiel, feuerte den ersten Schuss aufs gegnerische Tor - das Spiel war lanciert. Keines der beiden Teams wollte dem Anderen ins Messer laufen und spielten darum aus einer guten Defensive heraus, verschiedene Angriffe. Nach 7 Min. konnte Eli einen solche Angriff, auf Pass von Dario, solo vor dem Tor zur Führung abschliessen. Keine Minute später doppelte Töbi nach. Nach einer Ecke von Eli konnte er den weissen Ball wiederum zum 2:0 eintüten. Nach einem Vorstoss der Bande entlang, verkürzten die Waadtländer nach 10 Min. auf 2:1. Nolan hielt uns den Gegner mit seinen Paraden auf Distanz. Nach einer solchen in der 5. Min., spielte er den Ball nicht hinters Tor, sondern nach vorne auf den freistehenden Töbi. Der liess sich nicht 2 Mal bitten und erhöhte auf 3:1. In den letzten 5 Min. vor der Pause vielen die Tore zum 3:2, 4:2 Töbi, 4:3 Freistoss, 5:3 Dario. Ein würdiges Finalspiel.
Auf in die letzten 20 Minuten.
Wer nicht rechtzeitig zurück war, verpasste 5 Sekunden nach Wiederanpfiff das 6:3 von Eli. Da sich Vevey kurz vor dem Pausentee eine 2 Minuten Strafe einhandelte, konnten wir in Überzahl in die letzte Halbzeit starten und das Score erhöhen. In der Folge verlief das Spiel rasant in beide Richtungen. Die Goalis verhinderten die eine oder andere Chance. Nach dem Anschlusstreffer Veveys, liessen wir uns ein bisschen aus dem Konzept bringen und handelten uns eine 2 Minuten Strafe ein. Vevey nützte diese postwendend zum 6:5. Das Spiel wurde zu einem offenen Schlagabtausch.
9 Min. 3 Sek. das 7:5 durch Töbi auf Pass von Eli. 9 Min. 47 Sek. der gegnerische Freistoss zum 7:6 und in der 10. Min. das 8:6 von Töbi durch einen Abpraller des Tors, nach einem Schuss von Dario. In der 12. Min. kassierten wir das vierte Freistosstor dieses Spiels - 8:7. Viermal die gleiche Variante, dreimal vom gleichen Standort. Alles Warnen und Aufzeichnen auf der Taktiktafel hatte nichts genützt. Die Coaches rauften sich die Haare und die Spieler mussten sich was anhören. Zu allem Überfluss gleichte Vevey das verrückte Spiel in der 14. Min. noch aus. Hielten unsere Nerven? Direkt nach dem Tor folgte das Time out um unser Nerven zu beruhigen und unsere besten Kräfte verschnaufen zu lassen. Das sollte sich auszahlen. Keine Minute später netzte, wieder einmal, Töbi zur neuerlichen Führung. Unglaublich was jetzt in der Halle los war. Beide Fanlager peitschten ihre Mannschaften nach vorne. Es wurde abwechslungsweise auf französisch und deutsch gerufen, getrötet und gebimmelt. Unsere Jungs fegten nur so über den Platz und blockten die Schüsse was das Zeug hält. Die blauen Flecken zeugen davon!!!
Die Bälle, die jedoch den Weg durch die Verteidigung aufs Tor fanden, wurden von Nolan entschärft.
20 Min., SIRENE, unsere Jungs hatten es geschaft.
WESTSCHWEIZERMEISTER 2024
Danke Jungs für das unvergessliche Weekend. Angefangen mit unserem Teambüssli, das uns übers ganze Wochenende begleitete, eine nicht so geplante Halbfinalquali, den gemütlichen Teamabend (inkl. eurem Geschenk) und zu guter Letzt, die 2 Hammerspiele am Sonntag. Ihr seid über euch hinausgewachsen und habt an euch geglaubt, erst recht nach dem Sieg über das favorisierte Tafers.
Jetzt gilt es die blauen Flecken zu behandeln und uns zu erholen, denn was wollen wir noch? Genau, auch am Cup möchtet ihr ja ein Wörtchen mitreden.
Jetzt sind wir die Gejagten!
Wir freuen uns auf die letzten 3 Wochen mit euch. Reto und Tom